Die ÖVP Ortsgruppe Linz-Hafenviertel lud ein, um das Fernheizkraftwerk und die Reststoffaufbereitungsanlage Linz-Mitte der Linz AG zu besichtigen. Da sich offensichtlich zu wenige Mitglieder angemeldet hatten, schrieb der ÖAAB Linz am Vortag diese exklusive Besichtigung auch noch aus und mein BR-Kollege Harald John sagte mir das. Er war so nett und nahm mich mit in das Industriegelände und fuhr mich auch wieder zurück. Mit insgesamt 13 Personen hatten wir einen kleinen Kreis und wir begann um 17.10 Uhr mit einigen Ausführungen im Schulungssaal der Linz AG Strom. Herr Georg Weinberger, jahrzehntelang im Dienst bei diesem Kraftwerk und mittlerweile in Pension, erklärte uns in erfrischender Art und Weise die Grundzüge der Anlage. Nach 20 Minuten ging es los und wir begannen einen Spaziergang durch das große Gelände zuerst hinunter zur Restmüllaufbereitungsanlage. Hier wird der Müll aller Linzer Haushalte, vieler weiteren Gemeinden und auch von Gemeinden aus Vorarlberg (Anlieferung mit der Bahn) angeliefert und mittels vieler Förderbänder sortiert. Nach mehrmaliger Sortierung geht es dann in den Bunker, wo der Müll dann über eine 460 Meter lange Rohrgutförderanlage ins Kraftwerk gelangt und zusammen mit dem Klärschlamm aus Asten bei mindestens 850 Grad verbrannt wird. Wir besichtigten die Sortieranlage bei einem interessanten Geruch und auch viel Staub und sahen dann in der Überwachungszentrale, wie der automatische Kran den Müll auf die Reise ins Kraftwerk schickt.

Nach einer Stunde waren wir froh, wieder frische Luft zu atmen und zurück ging es ins Fernheizkraftwerk. Vorbei ging es an den riesigen Holzlagern für das Biomasse-Heizkraftwerk, wo der Schaufelbagger gerade fertige Hackschnitzel beförderte, die wegen der Hitze schon rauchten. Dann ging es ins Zentrum des Fernheizkraftwerkes. Mit einem Lift fuhren wir auf 32 Meter Höhe und sahen zunächst die Rohrgutförderanlage, welche den zu verbrennenden Müll aus der Aufbereitungsanlage bringt. Von dort oben hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf halb Linz und lauschten den Ausführungen unseres Betriebsführers. In den Höhen von 20 Meter und 13,5 Metern stiegen wir jeweils aus und sahen die verschiedenen Anlagen, wie Brennkammern, Stromgeneratoren, Absaugungen, chemische Silos, usw. usw. Es war auch für Laien sehr interessant und man wurde ein wenig erfürchtig, wenn man an die Steckdose oder die warme Heizung dachte. In der Schaltzentrale, wo 5 Spezialisten rund um die Uhr arbeiten, sahen wir nochmals alle Anlagen, die von hier geleitet werden, auch die Kleinwasserkraftwerke an Traun, Ypserbach und Großer Naarn. Um 19.40 Uhr gaben wir unsere Helme, Warnwesten und die Headsets im Schulungsraum wieder ab, bedankten uns nochmals für die perfekte Führung und fuhren zurück in die RLB. Da ich noch genügend Zeit für den nächsten Zug hatte, genehmigte ich mir beim Würstlstand am Bahnhof noch eine Kleinigkeit und den Abschluss dieses wunderschönen Abends bildete ein Weißbier im Railjet nach Hause.

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